27.01.2012

Review | Das Spiel des Engels


Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest, dass euch so sehr gefällt, dass ihr am liebsten gar nicht weiterlesen wollt, weil ihr euch vor dem Ende fürchtet?
So geht es mir selten. Aber Carlos Ruiz Zafón ist einer der wenigen Autoren, die das Talent dazu haben. Jede einzelne Seite verzauberte mich, doch beim umblättern wurde mir bewusst, wieder ein Stück näher am Ende zu sein. Das klingt vermutlich für manche völlig melodramatisch und überzogen, aber es gibt bestimmt einpaar Bücherwürmer die mich verstehen können. Da ich niemanden die Lesefreude trüben möchte, der dieses Buch noch nicht gelesen hat, warne ich euch einfach davor, weiter zu lesen. Ich werde nicht viel von der Handlung verraten und doch möchte ich niemanden etwas Vorweg nehmen.

Ende letzten Jahres laß ich den Vorgänger 'Im Schatten des Windes' (Hier gehts es zum Review des ersten Teils) 
'Im Schatten des Windes' hat mich nach kurzer Eingewöhnungsphase abhängig gemacht und ich war verliebt in seine poetische Sprache, in das Barcelona, das er beschrieb und wollte schon damals, dass seine Seiten niemals Enden.
Kurz darauf wurde mir 'Das Spiel des Engels' empfohlen, aber die Wellington Libary hat dieses Buch nicht im Angebot. Dank eines sehr aufmerksamen und unheimlich lieben Menschen erhielt ich es dann aber als Weihnachtsgeschenk in meinem Briefkasten (vielen Dank nochmal Peer, ich glaube, dass war eines der schönsten Geschenke, die ich je bekommen habe!)
Seltsamer sollte es sein, hat man mich vorgewarnt.  
Und zugegeben, am Schluss bleiben viele Fragen offen und man bekommt kein 'alles erklärendes' Ende wie im Vorgänger, aber Zafón erklärte in einem Interview, das er genau das wollte. Das ein jeder sich auf dies Buch einlässt und seinen eigenen Schluss zieht.
Aber mal ganz abgesehen, von einem unkonventionellen Ende, las ich immer nur einpaar Kapitel, genoss sie bei einem Milchkaffee in der Sonne und wurde traurig, wenn die noch ungelesen Seiten weniger wurden. Ich kann nicht sagen, welcher Teil mir besser gefallen hat. 'Im Schatten des Windes' hatte unbestritten ein klareres Ende, aber ich mag nicht behaupten, dass das besser ist. Schön war auch, dass viele Personen vom ersten Teil, in diesem Teil wieder auftauchen.
Und zu guter letzt, die Sprache... ja die war wieder überragend. Verging auf der Zunge wie ein Stück Zucker

2 Kommentare:

grass-harp hat gesagt…

oooh ich kann dich so so so gut verstehen. Mir geht das mit seinen Büchern auch immer so :D Momentan bin ich ja gespannt auf "Marina", das ja doch noch etwas anders sein soll als die beiden Bücher.
Ich freu mich grad irgendwie, dass du auch "Das Spiel des Engels" mochtest. So viele haben sich über das Ende beschwert, aber ich fand es gerade gut, dass man sich das auch halb selbst zusammenreimen und überlegen muss.
Schöne Review :)

Unknown hat gesagt…

Ich glaube ich werde mir dieses Buch kaufen. Dieses Gefühl Angst vor dem Ende zu haben, nicht nur weil man sich fürchtete, sondern auch, weil man das Buch einfach nicht so schnell zu Ende gelesen haben möchte, kenne ich zu gut.
Und du beschreibst das immer so schön treffend, du findest einfach die richtigen Worte - wundervoll!!

Liebste Grüße und geniße die letzten Monate auf der anderen Seite der Welt! :)