29.04.2012

Kleine Meerjungfrauen

Arabella's Geburtstagsmotto lautete 'Little Mermaid' 
Und so kam es, dass alle weiblichen Gäste ein Meerjungfraukostüm zur Begrüßung bekamen. Da tat einem Kaleb, der einzigste Junge fast ein wenig leid. Doch für ihn hatte man natürlich vorgesorgt und ein Piratenkostüm lag auf seinem Platz.
Arabellas großer Tag wurde bei 'Party Wonderland' in Petone gefeiert. Ein süßer kleiner Laden, in dem man in einem Verkaufsraum alles kaufen kann, was man für eine anständige schnucklig kitschig verspielte Geburtstagsfeier braucht. Knallbunte Einladungen, Zuckerbonbons, Cupcake-Förmchen in den wunderschönsten Formen (da hat mein Herz höher geschlagen und ich wollte sie alle alle alle), ausgefallene Geburtstagskuchenkerzen, Kostüme und Unmengen an Dingen die man sich in seinen wildesten Geburtstagsträumen vorstellt und die man eigentlich überhaupt nicht braucht, aber wenn man sie einmal in diesem Laden gesehen hat, unbedingt will ;)
Daneben ist ein Raum, dessen Wände mit Piraten, Feen, Meerjungfrauen, Rittern und Märchen bemalt ist. Den kann man mieten. Inklusive Essen (Cupcakes ♥) und Animation kostet der Spaß für zwei Stunden 300 Dollar (ca. 180 Euro) In unserem Fall hatten wir dann eine Mermaid namens Fay zur Animation. Erst wurde Cupcakes, Chocolate Fish, Chips und Mermaid Fizz gegessen, danach etwas gespielt und danach wurde der pinke Coconutcake von Lynda verdrückt.

Alles in allem ein schöner Tag aber irgendwie kann ich mich mit den neuseeländischen Sitten immer weniger anfreunden. Ich meine da zum einen den unfeierlichen ersten Schultag von Arabella, aber auch Geburtstagsfeiern von Kindern. Die sind meistens auf zwei Stunden begrenzt und finden in dafür bereit gestellten Räumen statt. Viele Eltern verfrachten den Geburtstag ihres Kindes auch in 'unser Gym'. Unter der Woche ist das eine große Playarea, in der sich die Kidner austoben können, während die Eltern in Ruhe 'work-outten' (neues Wort, haha) können. Am Wochenende schreien da dann dutzende Hosenscheißer und verdrücken ihre knallbunte gekaufte Geburtstagstorte  5 Meter entfernt von schwitzenden Muskelpaketen. 
Zu meiner Zeit wurde noch zuhause gefeiert. Man ging vielleicht mal ins Kino und danach zu McDonalds. Aber das waren eher Außnahemn und auch erst wenn die Kids ein wenig älter waren.
Außerdem war dem Ganzen kein Zeitlimit gesetzt. Man kam meistens gegen Mittag, es gab zuerst Kuchen und dann wurde viel und lange gespielt. Es war sozusagen Open End, meist nach dem Abendessen gegen 18 oder 19 Uhr.
Hier aber haben die Kinder einen so straffen Zeitplan, dass es gar kein richtiger Spaß ist. Ankommen, Essen, drei Spiele spielen, wieder Essen. Tschüss.
In vielen Dingen mögen die Kiwis ja locker sein. Aber Kindergeburtstage gehören meiner Meinung nicht dazu.

Und noch was.
Lynda's Bruder James hat 4 leibliche Töchter und zwei Kinder die seine Frau mit in die Ehe gebracht habe (soweit ich das verstanden habe... eine große Patchworkfamily mit Neffen, Cousinen, Nichten, Tanten, Onkel und und und... manchmal habe ich keine Ahnung wie wer zueinander steht. Eben ein riesengroßer Maori-Iwi mit vielen vielen Generationen)
Seine Töchter jedenfalls haben alle vier Namen von Edelsteinen. Zuvor ist mir der Zusammenhang nie aufgefallen, aber als ich heute über ihre Namen nachgedacht habe, fiel der Groschen.
Die älteste heißt Jade (14). Dann kommt Amber (dt. Bernstein) (12). Die zwei Jüngsten heißen Ruby (dt. Rubin (3) und Sapphire (dt. Saphir (2))
Und wenn mich nicht alled täuscht heißt eine Cousine sogar Diamond.
Bis auf den fürchterlich protzig klingenden Namen Diamond, finde ich alle vier Namen irgendwie süß und eine schnuckelige Idee. 
Und keine Ahnung warum ich euch das berichte, vielleicht weil Ruby und Sapphire die ersten Kinder auf der Welt sind, die ich als ansatzweise 'süß' bezeichnen würde.



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