23.03.2013

Neuseeland, du fehlst mir

"Ich will immer genau das, was ich nicht haben kann."

Kein Satz könnte mich besser beschreiben. 
Denn ich habe Heimweh. Ganz schreckliches schreckliches Heimweh nach Neuseeland. Als ich das Land verlies wusste ich nicht, wie sehr es mir mal fehlen würde. 
Ich liebe Neuseeland, zweifelsohne. Aber nach meinem Jahr als Au Pair war ich richtig froh, wieder mein eigenes Leben zu haben. In das ich reingehörte und wo ich meinen Platz hatte. Ich verstand die Au Pairs nie, die mir beschrieben, wie schwer sie sich wieder daheim zurecht fanden. Wie anders sie doch auf einmal waren und das Neuseeland das gelobte Land war.
Und vielleicht liegt es auch nur an diesem scheuslich langen Winter der einfach nicht enden will. Aber momentan schaue ich mir viele Bilder von meinem letzten Jahr an und ich höre Six60 in der Dauerschleife. Und mein Herz, dass wird richtig ungemütlich schwer.
Und zurück in Neuseeland wollte ich zum Ende hin nur fort. Weil ich genervt war, vom Alltag. Vom Babysitten, vom Lebenstil meiner Gasteltern, von meinem Kellerzimmer.
Ich sehnte mich so sehr nach all diesen Dingen, die ich genau jetzt habe. Ich wollte zurück kommen und endlich einen Job mit Zukunft haben. Und den habe ich. Er macht mir Spaß und er hat viele Möglichkeiten. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen, endlich richtig von zuhause ausziehen und die ersten eigenen vier Wände beziehen. Und gerade sitze ich auf meiner Couch, in meiner Wohnung, deren Miete ich mit meinem Gehalt bezahle. Wie oft lag ich in NZ auf meiner Schlafcouch und habe mir genau das hier vorgestellt.
Und jetzt sehne ich mich oft zurück nach Ateaora. Dem schönsten Land der Welt. Und das sag ich nicht nur, weil ich gerade Heimweh habe. Denn Neuseelan ist ohne Frage bei weitem um einiges schöner als Deutschland.
Das Meer, oh wie sehr du mir fehlst. Die schlech beheitzen viktorianischen kunterbunten Villen, die viele Berge, Schafe, der Kiwi-Slang und vorallem diese gutaussehenden Maorimänner.
Zurück kann ich nicht. Will ich doch eigentlich auch gar nicht. Weil dann würde ich ja wieder mein deutsches Leben vermissen.  Weil das hier echt toll ist und ich genau das immer haben wollte. Aber, wie gesagt. Ich will immer genau das haben, was ich nicht haben kann. Und darum fehlen mir jetzt die vielen kleinen Dinge, die ich damals nicht wirklich geschätzt habe.
Doch am meisten, da fehlt mir die Freiheit.
Ich war weg von allem. Und konnte tun und lassen was ich will. (meistens zumindest)
Und da war kein Job über den ich mir Sorgen machen musste und die Zukunft und all deren Schatten und Fragen waren so weit weg.
Seis wie es sei. Neuseeland ist vorbei, aber es ist nie wirklich weg. Und ich bin froh, dass ich es hatte. Es ist und bleibt eine wunderschöne Erinnerung. Eine, die mit nichts zu beschreiben ist. Aber ich muss aufpassen, dass ich sie mir mit dem Heimweh nicht verkläre. Denn ich bin so jemand, dass ich meist im Nachhinein, viele schlechte Dinge einfach ausblende. Und mich nur an die guten Dinge erinnere. So eine Einstellung von wegen "War doch nur halb so schlimm."
Und weiß Gott wie oft ich genervt war von den Kids am Morgen und den Allüren meiner kleinen Prinzessin. Und jetzt fehlt mir Arabellas gekreische am Morgen fast ein wenig, wenn die eigenen 4 Wände leise und still sind.
Doch ich will nicht zurück. Weil hier bin ich gern. Und ist hier mein Platz.




1 Kommentar:

claus hat gesagt…

Für einen Urlaub wird's doch aber reichen, oder? Ein kurzer Trip zu deiner lieben NZ-family?

Landschaftlich toll, das Land.

Wir sind jedenfalls froh, dass du wieder in Deutschland bist.

claus und karlo.