09.11.2011

Reviews

Ich komme hier erstaunlich gut zum Lesen. Was nicht heißen soll, dass ich nur in meinem Zimmer hocke, meine Nase in Bücher stecke und rein gar nichts von diesem wundervollen Land mitbekomme. So ist das ja nicht, dass wisst ihr ja selber. Aber ich habe enorm viel Freizeit. Unverschämt viel Freizeit. Und abgesehen davon, dass ich sie mit wandern, Gym und Kaffee trinken verbringe, widme ich viele Stunden davon auch Büchern. 
Das habe ich schon immer gern getan, die Leidenschaft habe ich von meiner Mama. (hört sich Mama arg kindlich an, soll ich Mutti, Mami oder Mutter sagen? Meistens nenne ich sie sowieso bei ihrem Vornamen, schließlich heißt sie so) Jedenfalls hat sie mir schon als Kind IMMER eine Gute-Nacht-Geschicht  vorgelesen und so etwas färbt einfach ab.
Lesen ist mitunter das Schönste was es auf der Welt gibt. Menschen die keine Bücher mögen? Mit so einem Pack will ich nicht befreundet sein. Naja, ganz so schlimm ist es nicht, aber ich mache mir dann schon so meine Gedanken über jemanden, der sagt, er liest nicht gern. (Whats wrong with you?)
Jedenfalls habe ich mir am letzten Freitag zwei Bücher in der schönen großen Bücherei ausgeliehen, aber mittlerweile sind beide schon wieder ausgelesen und ich muss morgen für Nachschub sorgen. Hier mal die Reviews zu den Büchern, weil mir einfach gerade danach ist.


Der Verehrer - Charlotte Link
509 Seiten, deutsch


Charlotte Link Bücher mag ich ja. Das habe ich nicht erst seit 'Das Haus der Schwestern' gemerkt. Und ihre Krimis mag ich auch. Eigentlich. Was mich immer ein wenig stört ist die Tatsache, das relativ schnell klar wird, wer der Mörder ist. Und mein Hoffen, dass sich in letzter Sekunde die Handlung noch mal wendet und sich jemand ganz anderes als der Psychopath herausstellt sind leider bis jetzt immer vergebens gewesen. Das heißt nicht, dass ich sie nicht trotzdem gerne lese. Spannend sind die dann schon. So wie auch hier 'Der Verehrer' Wenn man aber schon ab ca 200 Seiten weiß wer's war, dann sind die letzten 300 Seiten recht unspektakulär, weil der 'Ganove' doch sowieso am Ende verhaftet/getötet/etc. wird.

Gut gegen Nordwind - Daniel Glatthauer
220 Seiten, deutsch

Mal ganz zeitgemäß ein Buch, dass eigentlich kein Buch ist sondern eher eine Aneinandereihung von Emails zwischen zwei Menschen. Mann und Frau die anfangen miteinander zu schreiben, weil ein Zufall es so will. Also wie fand ich das Buch? Das ist gar nicht mal so einfach zu sagen, weil ich mir darüber selbst gar nicht so im klaren bin An sich keine schlechte Idee, die Handlung nur auf den Emailaustausch zu reduzieren. Nicht unbedingt neu aber die Idee ist noch nicht völligst ausgeschöpft. Nach einer Zeit fehlten mir dann aber ein wenig Zusatzinfos. Dinge, die ich so sehr in Romanen liebe. Beschreibungen von Landschaften, von Charakteren, von Empfindungen, von Mobiliar und von Ereignissen. Kurz um, die kleinen Sätze, die zwischen Dialogen stattfinden, die ein Buch so schön ausschmücken und füllen, die sind in 'Gut gegen Nordwind' einfach nicht da. Dagegen hilft auf Dauer auch nicht, dass man anfangs vielleicht etwas das Gefühl hat, heimlich heimlich Emails zwischen zwei Personen zu lesen.
Störend fand ich auch die Tatsache, dass beide ihre Emails auf höchsten Niveau in Sachen Humor, Ironie und Was-auch-immer-schreiben. Es gibt doch immer einen, der die anspruchsvolleren Email schreibt, aber hier merkt man doch irgendwie, dass der Autor hinter beiden steckt und keinen schwächer sein lässt. 
Wo führt es hin?, dachte ich mir. Wie will der Autor eigentlich ein Ende hinbekommen, dass nicht absolut kitschig und falsch ist.
Aber er hat es hinbekommen. Hätte ich gar nicht erwartet. Das Ende gefällt mir fast noch am Besten. Weil ich mag kein Zuckerguss am Ende. Keine Verschönigung des Lebens. Ich mag keine Happy Ends. Die mochte ich noch nie
(sorry wenn ich jemanden jetzt irgendwie schon die Spannung rausgenommen habe, aber ich bin halt so)

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