17.09.2011

stunning

Ich habe heute leider kein Bild von euch.
Man sagt: 'Bilder sagen mehr als tausend Worte'. Aber selbst die würden nicht ausreichen um zu beschreiben, was ich heute eigentlich sagen will. Doch ich verzichte bewusst auf ein Foto, weil ich einfach mal versuchen möchte, mein Leben hier in Worte zu fassen. Ich zeige euch viele Fotos. Und jedes einzelne davon bedeudet mir etwas. Aber manchmal kann man ein Gefühl nicht in ein Bild fassen. Darum wäre heute kein Foto dem gerecht, was ich heute völlig unerwartet 'gefühlt' habe.
Es war kurz nach 16.oo Uhr. Ich lag den ganzen Tag am Strand und ließ mich bräunen. Etwas Surfer nebenbei anschaun und Cappuccino trinken. Irgendwann wurde ich von der ganzen Sonne schon diesig (gibt es das Wort?) und entschloss spontan etwas in der Gegend herumzuwandern. Ihr müsst dazu wissen, dass Wellington nur so von Hügeln wimmelt. Ein auf und ab. Und auf all diesen Hügeln sind Häuser in kunterbunten Farben und Formen. Manchmal fragt man sich, wie die Menschen es überhaupt fertig gebracht haben, DAHIN zu bauen. In vereinzelten Fällen führen auch gar keine Straßen mehr dort hin und die Bewohner erreichen ihre Häuser durch eigens angefertigte Lifte die sie und ihre Einkäufe nach oben transportieren. Die Autos bleiben dann etwas weiter unten stehen. Auf ein paar vorherigen Bildern von mir könnt ihr sicherlich schon etwas erahnen, wie diese 'Hügelbebauung' aussieht. Und das ist überall rund um Wellington so. Unser Haus ist direkt am Meer, doch gleich dahinter ist ein Hügel der sich weit ins Stadtinnere zieht. (Oh man ich merk schon, es ist schwerer zu beschreiben, wie geahnt...) Jedenfall lief ich munter drauf los - ohne irgendein Ziel oder groß eine Idee, wohin ich wollte. Es ging erstmal grad nach Lyall Bay hinein und dann beschloss ich eins von den verwinkelten Wegen nach oben zu nehmen. Die sind traumhaft. Ganz schmall, man kann nur laufen und gewunden mit einem weißen Steg. Und sie führen überall die Hügel hinauf und haben kleine Abzweigungen zu den Wohnhäusern. Ringsherum blüht das Leben. Ihr könnt euch diese Pracht nicht vorstellen. Da gibt es immergrüne Bäume und welche, die jetzt langsam anfangen zu blühen. Wilde Blumen in allen bunten Farben, Magnolien in den Gärten, Büsche und und und. Sie wachsen da einfach überall an den Hängen, auf den Hügeln. Es ist soooo grün und so bunt. Während ich also den gewunden Weg nach oben steige, bekommt man einen immer größeren Ausblick und irgendwann stockte mir nur noch der Atem. Es war traumhaft. Ich war umgeben von so viel Grün und von verwinkelten Wegen und dann lag da vor mir das Meer mit der Bucht von Lyall Bay und man sah die Fähre die Richtung Südinsel schipperte und viele vieeeele Kilometer auf das offene Meer hinaus. Es war ein Anblick den ich nie zuvor hatte. Und es haute mich einfach nur um. Es mag mich jetzt ein klein wenig als 'Freak' outen, aber ich hatte wirklich Tränen in den Augen bei diesem Anblick. Es war sooo beeindruckend, weil es gleich einfach einpaar Minuten von meinem Zuhause entfernt lag und doch habe ich mich wieder in einer völlig anderen Welt gefühlt. Jeden Tag entdeckt man hier einen noch schöneren Ort mit einer noch mehr beeindruckenden Aussicht. Und wenn man den Straßen nach oben oder unten folgt, hat man immer den Pazifik im Auge mit seinen Wellen und seinem traumhaften blauen Wasser. Die Flugzeuge landen in der Bucht, die Vögel zwitschern und exotische Pflanzen und Büsche die es nur in Neuseeland gibt, wachsen wild um die Häuser herum. 
Ich werde garantiert in nächster Zeit Fotos davon machen. Weil ich gerade nicht ansatzweise beschreiben konnte, wie es aussieht. Doch auch ein Foto wird dem irgendwie nicht gerechnet, weil es nur einen kleinen Ausschnitt von diesem großartigen Panorame Bild zeigt.

1 Kommentar:

grass-harp hat gesagt…

Wow, das klingt sehr traumhaft. Ich fand die Beschreibung aber schon gut, konnte mir das echt gut vorstellen. Wobei wahrscheinlich weder Beschreibungen noch Bilder an das echte Erlebnis herankommen... :]