03.11.2011

Review | Das Haus der Schwestern



Was für ein Glücksgriff. Am Samstag habe ich mir spontan 'Das Haus der Schwestern' von Charlotte Link ausgeliehen. Und jetzt nach Beendigung bin ich fast ein wenig traurig, das so ein gutes Buch nicht mehr Seiten hatte (603 an der Zahl) und es vorbei ist. Das Wichtigste an einer Geschichte sind doch irgendwie die Charaktäre, ihre glaubwürdige Skizzierung und eine Handlung, die fesselt. Und all das bot 'Das Haus der Schwestern'. Eine Familiengeschichte die 1907 anfängt und selbst nach dem Tod der 'Hauptdarstellerin' noch weitergeht. Szenen der frühen Frauenbewegung in England, Yorkshire, der Krieg. Immer wieder der Krieg. Der Erste, der eine ganze Familie zerreist. Nicht mit dem Tod, aber mit Kriegstrauma und Verzweiflung. Der Zweite Weltkrieg, der noch den letzten Rest zerstörte, was irgendwie noch in den Menschen gelebt hatte. Und doch ist Liebe in diesem Buch. Keine kitschige, keine klebrig Süße. Eine leise, versteckte. Eine Aufrichtige. 
Kurz um, ich habe mich selbst so in einer Geschichte verloren - und gleichzeitig in dem Charakter einer Person wiedergefunden. Frances Gray, wenn auch nur erfunden, erschreckte mich immer wieder mit Enscheidungen, die meine hätten sein können. Mit Wünschen, mit Aussagen. Ich mochte gar nicht aufhören zu lesen und jetzt wo es vorbei ist, bin ich traurig. Und ja, diese Traurigkeit finde ich großartig. So sollte es sein. Völlig eingenommen von der Geschichte war ich. Als wäre ich ein Teil davon. 

2 Kommentare:

puppenzimmer hat gesagt…

Stimmt. Genau dieses Gefühl sollte beim Ende eines Buches bleiben. Schön geschrieben :)

Luisa hat gesagt…

du bist ja ne Süße, hab mich wirklich sehr über deine lieben Worte gefreut und vieles kann ich davon einfach nur zurückgeben, mir gefällt ein Layout ebenfalls sehr gut, schöner Header, schöne Bilder, schönes Mädchen! :) schön zu wissen das es so super Leser wie dich gibt, Danke :)